Januar und Februar

Montag, 14.03.2022

Hallöchen ihr Lieben,

hier bin ich wieder. Aus irgendeinem Grund habe ich es einfach nicht geschafft, den Blog für Januar zu schreiben. Also jetzt Januar und Februar in einem. 

Ich bin jetzt schon zwei Monate wieder hier in Abuja und habe mich mittlerweile sehr an das Leben hier gewöhnt. In der Schule fühle ich mich super wohl und auch am Campleben finde ich immer mehr gefallen. Eigentlich ist es hier wie auf einem Campingplatz. Man kann spontan bei Leuten vorbei schauen, sich schnell mal noch im Clubhaus oder am Pool treffen oder einfach ne Runde durchs Camp drehen. Auch die ganzen Möglichkeiten, Sport zu machen, sind echt cool. Zum Beispiel gab es Anfang Januar ein Tennisturnier, das von Berger jedes Jahr organisiert wird. Ich habe auch mitgespielt. Drei Wochen lang haben viele Berger- und Nicht-Berger-Leute in vier verschiedenen Kategorien gegeneinander im Einzel und Doppel gespielt. Es war immer was los am Tennisplatz und man hat auch Leute getroffen, die sonst nicht oft anzutreffen sind. Das hat total viel Spaß gemacht.

 

Vor zwei Wochen sind wir zu einer Töpferei in der Nähe von Abuja gefahren. Das war total interessant. Auf dem Gelände gibt es kein Strom, das heißt, alles wird von Hand und mit Feuer gemacht. Richtig aufwendig.

 

Da es ja hier ab znd an wie in einer winzigen Version von Deutschland zugeht, wurde natürlich auch Karneval gefeiert

.

Leider dürfen wir immer noch nicht weit aus Abuja raus. Die Sicherheitsvorschriften sind nach wie vor ziemlich hoch. Das heißt, sobald wir aus Abuja raus wollen, müssen wir uns eine Genehmigung von dem Sicherheitschef der Firma ausstellen lassen und dürfen dann auch meistens nur mit MoPol also Polizei fahren. Generell ist es hier manchmal immer noch wie in einer anderen Welt.

Zum Beispiel waren an einem Samstag im Februar Wahlen hier in Abuja und niemand durfte auf die Straße. Nicht nur wie durften nicht aus dem Camp, sondern auch alle Nigerianer und alle, die in Abuja leben, durften nicht raus. Wie gewählt wird, das bleibt nach wie vor die Frage. Allerdings ist das auch eher eine rhetorische Frage. 

In den letzten Wochen sind neue Praktikanten gekommen. Das ist ein ziemlich seltsames Gefühl aber auch total lustig. Die sind alle noch so neue und von allem total begeistert, was mir manchmal Dinge zeigt, die wirklich cool hier sind und die ich teilweise nicht mehr wahrgenommen habe. 

An dieser Stelle, gibt es Neuigkeiten: Ich habe mich dazu entscheiden, das Schuljahr fertig zu machen. Ich werde also bis Anfang Juli hier bleiben. 

Jetzt nochmal ein kleines Update was das Wetter angeht: Es hat geregnet! Zwar nur einmal und auch nur für fünf Minuten aber wir haben uns gefreut wie kleine Kinder. Momentan ist es so unglaublich heiß, dass es schon fast nicht mehr auszuhalten ist. Bis Anfang Februar wurde es nachts kalt, weshalb es morgens und abends immer super angenehm war. Aber das ist jetzt auch nicht mehr so. Tagsüber sind es immer um die 38 Grad und er Wind, wenn er dann mal geht, ist total warm und staubig. Es ist auch alles komplett super trocken, wobei es immer besser wird. Die Finger und Lippen platzen nicht mehr auf, sobald man sie mal einen halben Tag nicht eincremet. Das ist ein Plus;P. Es soll aber wohl noch heißer werden. Oh je… Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Macht es gut und bis bald,

Paula🙂

Ein Monat- Drei Länder

Samstag, 15.01.2022

Hi

Frohes neues Jahr!

Der Dezember war ein ziemlich aufregender Monat. Ich war in drei verschiedenen Ländern: Nigeria, Kenia und Deutschland. 

Aber zum Anfang: Am 10.12. gab es Weihnachtsferien. Endlich! Im Camp und vor allem in der Schule war die Vorfreude groß, da die Meisten sind auch Hause geflogen sind. Umso größer war die Angst davor, doch noch Corona zu bekommen und hier im Camp in Quarantäne zu sein, anstatt zu Hause mit der Familie und den Freunden Weihnachten zu feiern. Dementsprechend waren alle sehr vorsichtig und der meiste Unterricht fand online statt. Außer der Schulweihnachtsfeier ist deshalb auch nicht viel passiert.

An Weihnachtsstimmung war aber nicht zu denken, zumindest bei mir nicht. Denn die Vorweihnachtszeit in Nigeria war definitiv interessant: 38 Grad, Weihnachtsfeier mit kurzen Kleidern draußen, je kälter das Getränk desto besser, an Glühwein nicht denken und anstelle von Weihnachtsbäumen wurden Palmen kurzerhand geschmückt. Ich glaube, an warme Weihnachten könnte ich mich nicht gewöhnen. 

 

Das zweite Land im Dezember war Kenia. Kenia ist soooooo schön! Johanna und ich sind direkt, als die Ferien anfingen, geflogen. Man sollte meinen, dass das kein Problem war. Ist ja schließlich der gleiche Kontinent. Aber falsch gedacht. Wir mussten eine halbe Weltreise machen um von Nigeria nach Kenia zu kommen aber nach ca 23 Stunden hatten wir es dann geschafft.

Direktflüge gibt es nämlich nicht.  Nigeria ist relativ schlecht an das internationale Flugsystem angeschlossen. Wir haben uns also von Abuja mit dem Flugzeug auf den Weg nach Cairo gemacht. Jap, ihr lest richtig. Von Cairo aus ging es dann über Tanzania nach Kenia. Genauer gesagt Nairobi. Die ersten zwei Tage haben wir in Nairobi verbracht und waren begeistert davon, dass wir einfach durch die Stadt laufen konnten, so ganz frei. Dann ging es mit dem Zug vier Stunden Richtung Süden.

Der nächste Stop war der Nationalpark Tsavo East. Dort haben wir drei Nächte in einem tollen Hotel direkt an einem Wasserloch verbracht und sind auf Safaris und Game Drives gegangen. Wir haben soooo viele wilde Tiere gesehen. Einfach nur atemberaubend!

Stop Nummer drei war Bamburi Beach in der Nähe von Mombassa. Dort haben wir viel relaxed, das Meer und das schöne Wetter genossen.

An einem Tag sind wir mit Fahrrädern durch local villages gefahren. Jedem, dem wir begeben sind, war total nett. Ganz anders als  in Nigeria.

Von Bamburi ging es dann mit dem Flugzeug nach Lama. Eine kleine Insel im indischen Ozean vor der Küste Kenias. Das Flugzeug war gaaaanz klein und man konnte, wie in einem Bus, in einem vierer Sitz gegenüber voneinander sitzen:D. Auch der Flughafen auf der kleinen Nachbarinsel Manda Island war einfach nur etwas Anderes. Schaut euch die Gepäckausgabe an:D.

Lamu war wie im Paradies und wir haben drei dort Tage ganz gemütlich und entspannt verbracht. Da Lama eine muslimische Insel ist, auf der btw auch ganz viele Engländer leben, warum, keine Ahnung, werden die Touristen darum gebeten, die Beine und Schultern zu bedecken. Leider, wie das so oft ist, waren einige Touristen ziemlich ignorant und sind im Bikini oder in der Badehose über die Insel gelaufen.

 

Von Lamu ging es dann  über Mombassa und Nairobi zurück nach Frankfurt. Fast hätte ich nicht fliegen dürfen, aber zum Glück hat sich alles geklärt und ich bin pünktlich zu Heiligabend in Deutschland angekommen. 

 

In Deutschland habe ich dann Weihnachten, meinen Geburtstag und Silvester verbracht und bin seit dem 09.01.wieder in Abuja.

Liebe Grüße

 Paula🙂

November 21

Dienstag, 07.12.2021

Hello Hello! 

 

Nun bin ich schon mehr als drei Monate in Nigeria. So langsam gewöhne ich mich an das Camp-Leben und alles, was dazu gehört. Nichts desto trotz ist und bleibt das Leben hier spannend. Eigentlich kann man alles hier gut mit einem kleinen Dorf vergleichen. Jeder weiß alles über jeden oder eher glaubt es zu wissen. Es fehlen nur die Omis die am Fenster lehnen und auf die Straße schauen. Aber auch das hat seinen Charm und man gewöhnt sich dran.

Nun zum November. Ja, was ist eigentlich passiert? Corona hat uns hier voll im Griff. Insbesondere weil die Ferien vor der Tür stehen und viele nach Hause fliegen wollen und deshalb alle sehr vorsichtig sind. Auch wenn wir hier gefühlt in Mini-Deutschland leben, wird einem ab und zu bewusst, dass Mini-Deutschland mitten in Nigeria liegt. Zum Beispiel gibt es hier nicht genügend Tests und mal schnell einen Schnelltest irgendwo machen, ist nicht drin. Das heißt, dass wir fünf Tage in Quarantäne müssen, wenn wir Kontakt mit jemandem hatten, der positiv getestet wurde. So ging es mir: Fünf Tage Quarantäne. Und das bei 35 Grad und Sonnenschein draußen. Nach fünf Tagen konnte ich mich dann mit einem PCR-Test in der Klinik hier im Camp frei testen. Ich sags euch, ich hatte sooooo viel Langeweile. Zum Glück konnte ich wenigstens per Google Classroom unterrichten. 

Und so ging es dann auch eigentlich weiter. Die Schule ist zwar noch offen, aber nach dem ein oder anderen Corona Fall wurde den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder bis Weihnachten in die Schule schicken oder zu Hause lassen. Dementsprechend ist das Chaos groß. Zwischen „Wie viele Kinder sind heute im Unterricht?“, „Wen muss ich dazu schalten?“, „Wie mache ich das denn in der zweiten und dritten Klasse? Oh nein, die brauchen ja Arbeitsaufträge um zu Hause etwas zu machen.“ und „Warum habt ihr eure Masken schon wieder nicht an?“ lerne ich viele neue Dinge und habe unheimlich viel Spaß mit den Kindern. Und das, finde ich, ist alles was zählt. Deshalb bin ich hier. 

Wollt ihr noch etwas erschreckendes hören? Im Unterricht bei den Fünfern ging es um den Imperativ. Deshalb sollten die Kids Plakate zu ihrer „Dream school“ erstellen. Die Kinder hatten super Ideen und jede menge Spaß. Jeder Gruppe fielen klasse Regeln ein, wie „No boys allowed!“ (Gruppe voller Mädchen;)) oder „Don’t listen to your teacher!“ und ähnliches. Eine Regel aber war bei allen gleich „No Corona!“ mit Bildern von Menschen, die sich umarmen.

 

In meinem letzten Blog habe ich davon berichtet, dass die Studenten aus Lagos zu uns nach Abuja gekommen sind und wir uns Baustellen etc angeschaut haben. Letzte Woche durften wir dann auch nach Lagos! Ich liebe Lagos (wie auch schon im letzten Blog erwähnt;)). Es war zwar super duper stressig aber wir hatten eine gute Zeit und haben unfassbar viel geschwitzt. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nicht so viel geschwitzt wie in den letzten drei Monaten hier in Nigeria. 

In Abuja wird es allerdings trockener, da die Regenzeit vorbei ist aber in Lagos, oh je, da war es noch richtig feucht und tropisch. Deshalb habe ich mich auch gleich richtig erkältet. Klimaanlagen sind nämlich meine Feinde hier:D. 

Diese Woche gibt es Ferien, da freue ich mich ungemein drauf. Insbesondere, weil Johanna und ich zuerst nach Kenia fliegen (Drückt uns die Daumen, dass niemand Corona bekommt.) und ich danach für ein paar Wochen nach Hause komme. Ich werde allerdings die anderen vermissen. Ich habe mittlerweile eine super Gruppe hier gefunden. Aber ich komme ja nochmal zurück.

 

Nochmal kurz zum Wetter und der Freude der Geographiestudentin in mir. Hier, in Abuja, ist es super heiß. Immer über 35 Grad, die Regenzeit ist seit ein paar Wochen vorbei. Das heißt, es hat auch wirklich seit ein paar Wochen nicht mehr geregnet. Keinen einzigen Tropfen. Dass ist verrückt. Die Luft wird deshalb auch sehr trocken und viele bekommen Probleme mit dem Atmen. Nachts wird es kälter und man braucht morgens einen Pullover. Ich meine, bei Tiefwerten von 23 Grad kann man schon mal über Winterklamotten nachdenken:P. Diese Zeit wird Harmattan genannt. Der Wind kommt aus Nordosten, also aus Richtung der Sahara, und bringt den Sand von dort mit. Es ist echt verrückt. Teilweise gibt es keinen Unterschied zwischen Schatten und Sonne, weil so viel Sand in der Luft ist. Und der Harmattan hat gerade erst begonnen. Ich werde weiter berichten;).

Ich freue mich trotzdem sehr auf den Winter. Drückt die Daumen, dass es wenigstens ein bisschen schneit. Und falls wir uns sehen, macht doch vorher schonmal die Heizung an. Ich erfriere sonst vermutlich;).

 

Habt eine schöne Adventszeit!

Bis ganz bald,

Paula

 

Was tun gegen Campkoller?

Donnerstag, 04.11.2021

Welcome! (Nigerianische Art „Hallo“ zu sagen)😀

Von diesem dubiosen Campkoller wurden wir ganz am Anfang gewarnt. Er tritt auf, wenn man das Camp nicht oft verlässt. Symptome sind zum Beispiel, das Gefühl zu haben, eingesperrt zu sein, sich zu langweilen und in einen Alltagstrott zu fallen, in dem jeder Tag gleich aussieht. 

Was man dagegen tun kann: Öfter raus fahren, nach Lagos fliegen, neue Leute kennen lernen und das Positive sehen.

Anfangs bin ich nicht oft aus dem Camp raus gefahren. Eigentlich nur um Einkaufen zu gehen. Ich wollte niemanden nerven und um einem Fahrer bitten. Mittlerweile weiß ich aber, dass viele fragen und das gar kein Problem ist. 

Seit ein paar Wochen sind alle Praktikanten hier. Das ist echt gut, da jetzt mehr Leute in meinem Alter im Camp leben und wir uns gut verstehen und viel Zeit miteinander verbringen. Wir sind insgesamt acht Praktikanten, fünf Jungs und zwei Mädels. Zwei Jungs sind in Lagos, zwei in einem anderen Camp hier in Abuja und die anderen drei im gleichen Camp wie ich. Die beiden Praktikanten, die in Lagos sind, kamen uns für ein Wochenende besuchen. Wir haben richtig viele Sachen unternommen, wie zum Beispiel eine Stadttour, Führungen durch die verschiedenen Bereiche von Julius Berger und waren auf einer Baustelle. Es war super interessant einen Einblick in die anderen Bereiche der Firma zu bekommen. Bei der Stadttour waren wir an dem geographischen Mittelpunkt Nigerias und haben viel über die Vegetation, das Klima und die Bevölkerung Abujas gelernt. Das hat mein Geographen Herz höher schlagen lassen.

 

In den letzten beiden Oktoberwochen waren auch schon „Herbstferien“ (hört sich lustig an in Afrika). Johanna und ich wollten nicht zwei Wochen im Camp verbringen und haben uns dazu entschlossen eine Woche nach Lagos zu fliegen. Lagos ist die ehemalige Hauptstadt Nigerias und liegt im Süden am Meer.

In Lagos leben ca 30 Millionen Menschen und wie zu erwarten, sind viele Menschen dort sehr arm. Die Spanne zwischen Arm und Reich ist enorm groß. Das war für mich teilweise schwer zu ertragen. Wenn wir auf dem Weg zu einem Restaurant, Café oder ähnlichem Kinder an der Straße gesehen habe, die um Essen oder Geld betteln und ganz abgemagert sind, wurde mir immer wieder bewusst, in welchem Überfluss und Reichtum ich lebe. Ein Satz, der uns die ganze Zeit verfolgt hat war: Welche Privileg wir doch haben in einer deutschen/österreichischen Familie aufgewachsen zu sein. Was ich allerdings dazu sagen muss ist, dass wir uns auch die Slums ganz bewusst angeschaut haben und die Augen auch vor der Armut in der ganzen Stadt nicht verschlossen haben. Wir haben Leute kennen gelernt, die schon sehr lange in Lagos leben und gefragt, wie sie mit dieser Ungerechtigkeit zurecht kommen. Viele von denen haben gesagt, dass sie einfach nicht hinschauen und die Armen ignorieren. Ein typischer Satz eines Weißen in einem armen Land. Sehr schadeEtwas, dass mich sehr berührt hat war, dass egal wo wir hin kamen, egal wie arm die Menschen waren, es lief Musik, es wurde getanzt und gelacht und wir wurden fröhlich begrßt. Wir hatten keinen einzigen Moment in dem wir Angst hatten oder es gefährlich wurde. Nichts desto trotz ist Lagos eine Stadt voller Leben, Restaurants, Bars, Cafés und Stränden. Ganz anders als Abuja. Wir haben die Zeit sehr genossen! Btw wurde Lagos von Lonely Planet zu einer der 10 sehenswertesten Städte der Welt ernannt.

 

Am letzten Oktober Wochenende fanden zwei große Veranstaltungen im Camp statt. Zum einen gab es ein Human Soccer Turnier, also Tischfußball mit Menschen, an dem wir Praktikanten und einige andere mit einem Team teilgenommen haben. Das war echt ein Erlebnis. Wir hatten alle super viel Spaß und haben viele neue Leute kennen gelernt.

Das andere Event war das Oktoberfest. Super lustig war, dass viele Dirndl und Lederhosen anhatten und das bei gefühlten 80 Grad.

Die Regenzeit ist jetzt mittlerweile vorbei und es wird immer heißer. Ich kann es kaum fassen, dass schon November ist und nächsten Monat Weihnachten und es eigentlich kalt sein soll. Naja, kalt wird es hier nicht aber ich freue mich auf Deutschland und vielleicht sogar etwas Schnee (träumen ist erlaubt😉).

Vorher heißt es aber: 6 Wochen Schule und den „Sommer“ genießen!

Macht es gut!

Bis bald,

Paula🙂

Der erste Monat

Sonntag, 03.10.2021

Hallöchen aus Abuja!

Ich bin jetzt seit über einem Monat in Nigeria und bisher gefällt es mir richtig gut! Auch das Arbeiten in der Schule macht mir richtig Spaß und die Kinder sind echt klasse.

Mittlerweile habe ich auch schon ein paar Ausflüge in und um die „Stadt“ gemacht. Meistens jedoch nur zum Einkaufen, da es sonst tatsächlich nicht sehr viel zu sehen gibt. 

Aber von vorne: Nach genau einer Woche mussten wir zum PCR-Test in eine Klinik. Wir haben uns gefreut wie kleine Kinder die einen Ausflug machen. Das war auch echt spannend. Gemeinsam mit ein paar anderen, die am gleichen Tag wie wir angekommen sind, ging es dann also zur Klinik. Die Klinik hat sich jedoch als etwas anders als erwartetet entpuppt. Anstelle eines Hauses, fanden wir uns auf einem Parkplatz unter einer Brücke wieder, auf dem nichts anderes als ein Bierzelt stand. Und da wurden wir getestet. Super spannend war aber auch, dass wir die Stadt bei Tag zu Gesicht bekamen. Naja, Stadt ist vielleicht das falsche Wort. Eher eine große Ansammlung an Häusern, die zum Teil nie fertig gebaut wurden. Entweder weil das Geld plötzlich ausging oder weil es nichts mehr als zum Zweck von Geldwäsche begonnen wurde. Und da wohnen dann die Millionen Menschen dieser Stadt. 

Auch die Autobahnen sind hier etwas anders als bei uns. Spuren gibt es selten und hier gilt das Recht des Größeren. Auch Menschen, die einfach über die Fahrbahn laufen, sind hier keine Seltenheit.

Aber nach diesem ersten Ausflug waren wir dann endlich frei. Wir haben viel Zeit am Pool verbracht, haben uns social integriert und viel Spaß gehabt bisher. An einem Abend waren wir bei der italienischen Fraktion zum Essen eingeladen. Das war super lustig. Im Camp wohnen viele verschiedene Nationen, welche jedoch meistens unter sich bleiben. Uns ist das jedoch egal. Wir wollen schließlich viele nette Leute kennen lernen und eine schöne Zeit haben.

Ein anderes Erlebnis war unser erster Trip zum Supermarkt. Wir wussten garnicht, was uns erwartete und waren positiv überrascht. Es gibt doch mehr, als wir erwartete haben. Ein Aspekt, dan ich vorher nicht bedacht hatte sind die Haare. Ich dachte: Shampoo gibt es überall auf der Welt. Dem ist wohl auch so. Allerdings unterscheiden sich nun einmal die Haarstrukturen zwischen Schwarzen und Weißen enorm. Glücklicherweise habe ich nach längerem Suchen dann doch Shampoo gefunden, welches ich benutzten kann. Andere Dinge die ganz anders sind als bei uns ist zum Beispiel, dass in den Supermärkten öfter der Strom ausfällt. Dies führt dazu, dass die Kühlketten unterbrochen werden und das wiederum heißt, man sollte besser keine Fleisch- oder Milchprodukte kaufen. Auch bei Gemüse und Obst aus dem Supermarkt ist Vorsicht geboten. Es gibt ein paar Supermärkte, in denen man bedenkenlos einkaufe. Diese sind dann aber wesentlich teuerer. Da hier jedoch so viele Europäer im Camp leben, haben die Bewohner schon einige Lösungen gefunden. So gibt es beispielsweise WhatsApp Gruppen, in denen man Obst, Gemüse und Milchprodukte bestellen kann, die dann dienstags ins Camp geliefert werden und qualitativ hochwertig sind. Das Obst und Gemüse wird zum Beispiel von der Annegret geliefert. Annegret ist eine Deutsche, die vor vielen Jahren nach Nigeria ausgewandert ist und hier eine Farm betreibt.

An einem Tag sind wir gemeinsam mit zwei Familien zu Almat Farms nach Kuje, einer Farm inklusive Resort, gefahren. Das war echt super schön. Endlich mal raus aus der Stadt und rein in den Busch und Natur sehen. Jedoch, was dann wieder etwas seltsam war und woran ich mich definitiv noch gewöhnen muss ist, dass wir da nicht einfach hin fahren durften, sondern zuerst eine Genehmigung von der Firma brauchten und dann auch nur mit MoPol, also bewaffneter Security, hin durften. Auf Sicherheit legt die Firma großen Wert. 

Auch für die geplante Reise nach Lagos in den Herbstferien brauchen wir eine Genehmigung. Natürlich könnten wir das auch auf eigene Faust und ohne Genehmigung der Firma machen, jedoch wären wir dann, im Falle eines Notfalls, wie Unruhen oder ähnliches, auf uns alleine gestellt. Mit Genehmigung ist die Firm dazu verpflichtete, im Falle eines Notfalls, uns zu „retten“. 

Eine Weitere Sache, die durchaus anders ist, ist die Nähe zu den Schülern. Die meisten wohnen im Camp, weshalb wir uns ständig über den Weg laufen. Egal ob am Pool, beim Sport, bei den Eltern oder im Clubhaus. Also bin ich morgens die Frau Klein und in der Freizeit die Paula. Anders, aber funktioniert.

Übrigens: Wenn ich von „wir“ rede, meine ich damit Johanna und Marvin und mich. Wir sind gemeinsam eingereist, alle zum ersten Mal hier und haben uns von Anfang an gut verstanden und verbringen viel Zeit zusammen.

 

So das wars jetzt wieder von mir. Ich hoffe, es geht euch allen gut.

Bis bald

Paula🙂